Südamerika Bolivien

Königsetappe Salar de Uyuni und die Lagunen Route

29.06.2019 – 04.07.2019

 

Königsetappe-Salar de Uyuni und Lagunenroute

 

Schließlich liegt sie also doch noch vor uns. Die vermutlich schönste Strecke auf diesem (Sub-) Kontinent. Die Route entlang der vielfarbigen Lagunen in einer Landschaft wie selbst Hollywood sie am Computer schöner nicht hätte zeichnen können. So zumindest unsere Vorstellung der sagenhaften „Lagunenroute“ im Altiplano von Bolivien. Und als würde das Alles nicht ausreichen, liegt nur einen gefühlten Steinwurf entfernt der Salar de Uyuni, die größte Salzebene des Planeten. Auf unserem langen Weg Richtung Norden waren wir dieser Landschaft schon einmal ganz nahe und wären die Strecke beinahe in der damaligen Regenzeit in der entgegengesetzten Richtung gefahren. Glücklicherweise haben wir uns damals aber anders entschieden. Zwar ist der Südsommer, was die Temperaturen anbelangt, die deutlich mildere Zeit, denn im Januar sinkt das Thermometer hier oben auf fast 5.000 Meter über dem Meer selten deutlich unter 0°C, aber leider kommt die Landschaft bei grauem Himmel und Dauerregen nicht zur Geltung. Außerdem sind die Wege auf der Lagunenroute alle unbefestigt und teilweise in einem miserablen Zustand. Zu allem Überfluss ist zur Sommerzeit auch noch der Salar überschwemmt und wenn uns der Toyota eines ganz bestimmt nicht verzeihen würde, wäre es eine Dauerspülung mit hochkonzentrierter Salzlake. Denn wenn man schon mal am Salar ist, möchte man ihn ja auch schließlich befahren. Aber genau das hätte vermutlich dazu geführt, dass wir vom Auto höchsten ein paar Gummi- und Kunststoffteile wieder mit nach Hause gebracht hätten, der Rest wäre uns wohl unterm Hintern weggegammelt. Eine kleine Testrunde durch die Anden Nordchiles hat uns dann damals in unserer Entscheidung bekräftigt. Denn auf der Höhe im Dauerregen macht einfach nur begrenzt Spaß. Und wegen der Entwicklung in Venezuela war damals eh schon klar, dass wir noch einmal an dieser Gegend vorbeikommen würden und das dann zu einer Zeit, die einen strahlend blauen Himmel nahezu garantiert und in der Niederschläge so gut wie gar nicht vorkommen. Einziger Haken? Es wird frühestens Juli und somit Südwinter sein. Temperaturen in der Nacht von -20°C (ja, Minus) sind da keine Seltenheit. 

Wir machen uns also von Potosí aus auf die Reise und sind diesmal mit Verstärkung unterwegs. In den letzten Wochen und Monaten haben sich unser und der Weg von Martin und Liliana mehrfach gekreuzt und bei der Einreise von Ecuador nach Peru sind wir auch schon mal ein paar Tage zusammen gefahren. Somit haben wir beschlossen, auch die nächste Etappe gemeinsam anzugehen. 

Von Potosí kommend, fährt man über einen Bergrücken und bekommt aus leicht erhöhter Position einen erstklassigen Blick auf Uyuni und die Ausmaße des gleichnamigen Salar. Auf dem kleinen geschotterten Parkplatz weht uns eine steife und beißend kalte Brise um die Ohren, aber trotzdem ist der Anblick ein Genuss. Gigantisch groß und gigantisch flach. Das macht schon mal Lust auf mehr.

Wir trudeln den Berg in Richtung der Stadt Uyuni runter und stoppen zunächst an einer Tankstelle. Der Benziner von Martin und Liliana verbraucht ein gutes Stück mehr und die Beiden versuchen jetzt schon mal, sich mit Kraftstoff für die kommenden Tage zu versorgen. Unser Buschtaxi hat da glücklicherweise etwas weniger Probleme. Der Verbrauch liegt seit Wochen auf dieser Höhe überraschend niedrig. Zusammen mit den 270 Litern Fassungsvermögen müssten wir es ohne Tankstopp durch Bolivien schaffen, selbst trotz der gut 250 km Offroad-Pisten der Lagunenroute. Wir könnten uns eigentlich das nervige Tanken in Bolivien ersparen (wir berichteten bereits). Da aber die Tankstelle im Moment kein Benzin hat und die Kanister unserer beiden Freunde leer bleiben, könnte da auch genauso gut Diesel eingefüllt werden, der ist nämlich an der Tanke vorrätig. Und auch der Tankwart ist gewillt uns den Kraftstoff zum lokalen Preis von 3,75 BOB zu verkaufen, nicht einmal 50 Cent pro Liter. Also schütten wir kurzerhand 40 Liter zunächst in die Kanister und auf diesem Umweg schließlich in den Tank und sind somit definitiv auf der sicheren Seite.

 

In Bolivien funktioniert das Tanken etwas anders, zumindest für Gringos, Uyuni, Bolivien 2019

Martin und Liliana werden sich in den kommenden Tagen noch ausreichend mit Sprit versorgen. Für heute ziehen wir uns erst einmal auf ein Camp zurück. Uyuni liegt auf etwa 3.700 Meter über Meeresspiegel und die Nächte im Winter können hier schon empfindlich kalt werden. Unsere zwei Leidensgenossen reisen mit Dachzelt und haben dementsprechend keinen wirklichen „Aufenthaltsraum“ im Auto. Daher laden wir sie in den Landcruiser ein und kurzerhand wird zu viert gekocht und gespeist. Wer hätte das gedacht? Es ist zwar etwas kuschelig im Innenraum des Toyota, aber es lässt sich durchaus auch zu viert darin aushalten. Eine Übung, die wir in den kommenden Tagen beinahe jeden Abend praktizieren. Die beiden genießen die heimelige Wärme des Cruisers, bis es schließlich Zeit ist, in die Falle zu gehen. Klappdach und Dachzelt bleiben in der nächsten Zeit geschlossen. Beide Besatzungen schlafen temperaturbedingt im Innenraum ihrer Fahrzeuge.

 

Auftauprozedere am Morgen, Uyuni, Bolivien 2019

Am nächsten Morgen statten wir dann zunächst dem Friedhof der Züge (Cemeterio de Trenes) einen Besuch ab. Hier rosten mehrere Dutzend alter Dampfloks und deren Wagons langsam vor sich hin. Der Friedhof ist kostenlos zu besichtigen und wer will, kann auf den alten Lokomotiven herumklettern und Jim Knopf spielen.

 

Diese Lok rollt schon lange nicht mehr, Uyuni, Bolivien 2019
Dem Spieltrieb freien Lauf lassen, Uyuni, Bolivien 2019
Bitte Posen, Uyuni, Bolivien 2019
Kunstobjekt, Uyuni, Bolivien 2019

Nachdem Entdeckungsdrang und Spieltrieb befriedigt sind, rollen unsere Räder das erste Mal auf den knirschenden Salzboden des Salar, der blendend weiß vor uns liegt. Wir steuern als Erstes das Dakar Monument und das dahinter liegende kleine Salzhotel an. Flaggen aus aller Herrenländer wehen am Hotel, allerdings suchen vergeblich eine deutsche.

 

Dakar Monument auf dem Salar, Uyuni, Bolivien 2019
Ordentlich beflaggt, Uyuni, Bolivien 2019

 

Wir machen hier Mittagspause und pilotieren anschließend die Autos hinaus auf den Salzsee. Man darf nicht vergessen, dass der Salar unter der Salzkruste immer noch ein tiefer See ist. An einigen Stellen erinnern einen die so genannten Ojos de Salar, Löcher in der Oberfläche, daran, dass man sein Gefährt hier auch auf nimmer Wiedersehen versenken kann, wenn man denn nicht aufpasst.

 

An den Ojos de Salar wird deutlich, dass wir auf einem See fahren, Uyuni, Bolivien 2019

Sofern man das aber beachtet, ist es ein Heidenspass die Autos über die topfebene, weiße Salzfläche zischen zu lassen. Schnurgerader Horizont, soweit das Auge reicht. Natürlich dürfen hier auch die obligatorischen Tourifotos nicht fehlen, bei denen man versucht, die Proportionen zwischen Groß und Klein verschwimmen zu lassen. Besonders beliebt sind: „der auf der Pringlesdose stehende Touri“ und „der Touri, der vom Spielzeug T-Rex gefressen wird“. Beides haben wir nicht dabei, also müssen wir was improvisieren.

 

Improvisiert I, Uyuni, Bolivien 2019
Improvisiert II, Uyuni, Bolivien 2019
Improvisiert III, Uyuni, Bolivien 2019

Da wir eine Nacht auf dem Salar verbringen wollen, steuern wir zunächst die Isla Incahuasi an. Wir sind allerdings über den hier herrschenden Rummel recht erschrocken und steigen nicht einmal aus. Lieber gleich weiter zur Isla Pescado, da sind wir ungestört und werden mit einem traumhaften Sonnenuntergang über dem Salar belohnt. Trotz des Windschutzes durch die Felsen der Insel wird es nachts wieder recht kühl. Und auch der nächste Morgen ist ziemlich frisch. Aber sobald die Sonne über den Horizont krabbelt, werden die Temperaturen wieder etwas erträglicher. Also zerren wir kurz entschlossen Tische und Stühle auf den Salar und frühstücken auf der weißen Oberfläche. Etwas Salz fürs Frühstücksei gefällig? Es gäbe reichlich.

 

Sonnenuntergang über der endlosen Salzwüste, Uyuni, Bolivien 2019
Isla Pescado im Sonnenuntergang, Uyuni, Bolivien 2019

 

Frühstück auf dem Salar, Uyuni, Bolivien 2019
Isla Pescado, Uyuni, Bolivien 2019

 

Nach dem Frühstück begutachten wir die alten Riesenkakteen auf der Insel. Man sagt, pro Jahr wachsen sie lediglich einen Zentimeter. Die Exemplare hier sind mindestens 5 Meter oder höher. Das heißt sie sind bereits jenseits eines halben Jahrtausends…

Den Rest des Vormittags genießen wir die Fahrt über den Salar und kommen am frühen Nachmittag wieder in Uyuni an.

 

Meterhohe Kakteen, Uyuni, Bolivien 2019
Salz, Salz, Salz, Uyuni, Bolivien 2019
Mittendrin ein paar Verlorene Seelen, Uyuni, Bolivien 2019
Kurze Pause, Uyuni, Bolivien 2019

Schnell die Vorräte für Mensch und Maschine aufgefüllt und vor Allem die Autos ordentlich waschen gelassen und schon geht die Reise weiter. Für einen Tag bekommen wir Verstärkung von einem britisch/amerikanischen Team im Land Rover Discovery. Die beiden haben es allerdings so eilig nach Ushuaia zu kommen, dass sie für die Lagunenroute keine Zeit haben.

 

Kurzzeitige Verstärkung, Uyuni, Bolivien 2019
Sonnenuntergänge gehen immer, Uyuni, Bolivien 2019

Wir biegen auf Höhe der Lagune Hedionda von der Hauptstrecke ab und lassen gleich mal ein gutes Stück Luft aus den Reifen. Denn was jetzt kommt, sind miese Pisten, tiefer Sand und viel, viel Wellblech.

Warum tut man sich das ganze dann an? Na, wegen der Landschaft natürlich, die irgendwo zwischen Mars und Mond zu liegen scheint. Berge und Ebenen in allen Erdtönen, die der Planet zu bieten hat. Und mittendrin immer wieder mal eine dieser Lagunen mit unwirklicher Färbung, hervorgerufen durch den hohen Mineralstoffanteil. 

Wir kommen an der Laguna Hedionda vorbei und sehen unsere ersten zwei Flamingos, die im Eis des Sees festgefroren sind. Kein Scherz! Die armen Viecher frieren des Nachts ein und müssen dann am nächsten Tag warten, bis die Sonne den See wieder auftaut und sie freigibt. Wie fies ist das denn? Da stellt sich mir folgende Frage: Nun war ich ja schon mal in Miami. Auch da gibt es Flamingos (kennt man ja auch aus dem Miami Vice Vorspann), die bei vergleichsweise angenehmen Temperaturen an den Stränden entlang staksen. Was hält also jetzt diese Exemplare hier im saukalten Andenhochland, was eine derartige Tortur rechtfertigt? Und das Nacht für Nacht? Die könnten doch einfach wegfliegen, sagen wir nach……. Miami zum Beispiel. Man muss es nicht verstehen.

Wir rumpeln weiter die schlechten Wege entlang und passieren die Lagunen „Negra“ und „Honda“. An der „Laguna Ramaditas“ schauen wir dem Spektakel der (aufgetauten) Flamingos zu. Wie auf ein geheimes Zeichen hin, formieren sich unter lautem Geschnatter dann und wann große Gruppen zur Polonäse und marschieren im Gänsemarsch durch das flache Wasser, skurril.

 

Flamingos auf der Lagunenroute, Lagunenroute, Bolivien 2019
Mögen anscheinend die Kälte Lagunenroute, Bolivien 2019
Alles auf über 4.000 Meter, Lagunenroute, Bolivien 2019
Viel Landschaft zum genießen, Lagunenroute, Bolivien 2019

Am “Arbol de la Piedra“, dem Baum aus Stein, beziehen wir camp für die Nacht. Nachdem die Geländewagen der Touranbieter verschwunden sind, haben wir die Landschaft für uns alleine. Wir liegen mittlerweile bei weit über 4.000 Meter und die kommende Nacht dürfte noch kälter werden, als die in Uyuni. Was läge da näher, als sich darauf mit einem Glühwein vorzubereiten. Vor einigen Tagen haben wir uns ganz gehörig im Weinregal vergriffen und eine Flasche herausgezogen, deren Inhalt sich als ungenießbar süß heraus gestellt hat. Eine gute Basis für ein Heißgetränk. Schnell noch ein paar Gewürze hinterher geschmissen und schon kommt Weihnachtsmarktatmosphäre im Buschtaxi auf. Ergänzt wird das Ganze noch von ein bisschen Weihnachtsmusik. Die Temperaturen fallen in dieser Nacht tatsächlich ganz ordentlich, aber im Windschatten einiger großen Felsen kann man es ganz gut aushalten.

 

Arbol de la Piedra, Lagunenroute, Bolivien 2019

 

Windgeschütztes Camp, Lagunenroute, Bolivien 2019
Glühwein, Lagunenroute, Bolivien 2019
Platz ist in der kleinsten Hütte, weihnachtliche Stimmung, Lagunenroute, Bolivien 2019
Kalt wars, Lagunenroute, Bolivien 2019

Am nächsten Morgen kratzen wir das Eis von den Fenster und passieren in der Nähe der Laguna Colorada den Eingang des Nationalparks „Eduardo Avaroa“. Die Lagune schimmert in der Morgensonne blutrot und die Flamingos hier sind darin fast schon gut getarnt. Bei einem Kaffee verbringen wir auch hier ein wenig Zeit und klettern stetig weiter hinauf in die Bergwelt. Unseren bislang höchsten Punkt der ganzen Reise erreichen wir an der alten Zollstation auf 5.033 Meter über dem Meeresspiegel. Auf dem Weg dorthin passieren wir die ein oder andere Schneeverwehung, aber alles kein Problem für Mensch und Maschine. Die Pässe bekommt man hier oben schon lange nicht mehr gestempelt, das wird mittlerweile alles an der Parkgrenze erledigt.

 

Laguna Colorada, Lagunenroute, Bolivien 2019
Natürlich mit Flamingos, Lagunenroute, Bolivien 2019
Es gab Schnee, Lagunenroute, Bolivien 2019
Höhenrekard an der alten Zollstation, Lagunenroute, Bolivien 2019

Auf dem Weg bergab passieren wir das Geysirfeld „Sol de Mañana“. Hier blubbern unzählige kleine und große Schlammlöcher vor sich hin und veranschaulichen die vulkanischen Aktivitäten unter unseren Füßen. Irgendwie ein bisschen gruselig. 

 

Es blubbert am Geysirfeld Sol de Mañana, Lagunenroute, Bolivien 2019
Es zischt und stinkt nach Schwefel, Lagunenroute, Bolivien 2019

Durch die unwirklich schöne Salvador Dali Wüste erreichen wir schließlich das Ende der Lagunen Route an den beiden Lagunen „Verde“ und „Blanca“. Tief schwarz thront der Vulkan Lincancabur hinter der beiden Seen, die ihren Namen entsprechend einmal in weiß und einmal in jadegrün schimmern.

 

Man kann nur schwer genug von dieser Landschaft bekommen, Lagunenroute, Bolivien 2019

 

Salvador Dali Wüste, Lagunenroute, Bolivien 2019

 

Salvador Dali Wüste, Lagunenroute, Bolivien 2019

Da heute wieder ein ordentlich kalter Wind pfeift, machen wir uns auf die Suche nach einem geschützten Plätzchen und werden an einem alten Militärposten fündig. Der leicht windschiefe Komplex hat die besten Jahren bereits weit hinter sich und wird nur von einem ebenso windschiefen Holztor versperrt, das sich schon gar nicht mehr ganz schließen lässt. Die beiden Soldaten am Eingang sind sich nicht ganz sicher, ob sie überhaupt Gäste ins Innere des Forts lassen dürfen und holen erstmal den Kommandanten herbei. Der gibt aber grünes Licht und wir dürfen die Autos im Schutze einer alten Scheune abstellen. Zwei der jungen Soldaten nutzen die willkommene Ablenkung, um sich ihren Pflichten zu entziehen und stattdessen lieber die Neuankömmlinge zu sportlichen Wettkämpfen herauszufordern. Wie sich herausstellt, ist die Kaserne eine gute Wahl. Denn trotz des Windschutzes fallen die Temperaturen heute Nacht auf -15°C. Dank „Zwiebel-look“ lässt sich das aber noch gut aushalten und im Auto sind es dann auch nur beinahe kuschelige -9°C. 

 

Altes Fort, Lagunenroute, Bolivien 2019
Scheunenfund, den hätte ich am liebsten gleich mitgenommen, Lagunenroute, Bolivien 2019
Sonnenuntergang über der Laguna Blanca, Lagunenroute, Bolivien 2019
Es kann schon kalt werden hier oben, Lagunenroute, Bolivien 2019
Auch im Auto, Lagunenroute, Bolivien 2019

Am nächsten Morgen braucht der Landcruiser dann auch mal ein bis zwei Minuten länger, um sich warm zu rumpeln und wir nutzen die Zwischenzeit für ein Frühstück auf dem schmalen Stück zwischen Laguna Verde und Laguna Blanca.

 

Vulcan Lincancabur hinter der Laguna Verde, Lagunenroute, Bolivien 2019
Operation „Lagunenroute“: ein voller Erfolg, Lagunenroute, Bolivien 2019

Als dann schließlich die Eisblumen im Innenraum des Autos aufgetaut sind, müssen wir uns schließlich von dieser einzigartigen Landschaft verabschieden und passieren unweit des Nationalparks die wohl bislang unterhaltsamste Grenze unserer Reise. Die hat gleich drei Stationen, denn zunächst gibt man an der Parkgrenze seine Papiere für die Fahrzeugeinfuhr ab. Am Ende der Schotterstraße gibt’s dann auf bolivianischer Seite die Stempel in den Pass und schließlich erreicht man über eine gute Teerstraße die chilenische Grenzstation. Der Papierkram ist schnell erledigt und auch die Fahrzeugdurchsuchung fällt knapp aber gewissenhaft aus. Nach dem ganzen Prozedere ist dann endlich Zeit, die Touris zu einer Partie Tischtennis herauszufordern. Während die eine Hälfte der Beamten die Gäste bespaßt, interessiert sich die andere Hälfte eher für den Landcruiser und den Innenausbau. Irgendwann wird uns dann klar, dass wir hier an der Grenze schon längst fertig sind und ja noch ein kleines Stückchen des Weges vor uns haben.

 

Ende der Lagunenroute, Lagunenroute, Bolivien 2019
Nach der Arbeit folgt das Vergnügen, chilenische Grenzstation Lagunenroute, Bolivien/Chile 2019

Es folgt unsere erste Verabschiedung von Grenzbeamten inklusive Umarmung und Küsschen und schon „stürzen“ wir uns die fast 3.000 Höhenmeter hinunter nach San Pedro de Atacama. Hier kann man die Grenze des Altiplano in Form einer riesigen Stufe in der Landschaft mit bloßen Auge sehen. Mit ordentlich Motorbremse und gemäßigtem Tempo erreichen wir dann schließlich San Pedro und quartieren uns in einem zentrumsnahen Camp ein. Ein weiteres deutsches Overlander Paar steht bereits dort und stellt sich als Bernd und Elke vor. Von Anfang an beschleicht uns das Gefühl, dass wir die Beiden bereits von irgendwo her kennen, aber wir können es irgendwie nicht so richtig greifen. Es dauert eine ganze Nacht, bis Elke dann schließlich einfällt, dass wir uns 2011 bereits in Tansania über den Weg gelaufen sind. Womit mal wieder bewiesen wäre, dass die Welt ein Dorf ist. Aber das wissen wir ja nicht erst seit heute….

 

 

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